Moritz Sembritzki (*1983, Oldenburg) ist Komponist und Gitarrist. Er lebt zurzeit in Berlin. Sein Hauptprojekt ist seit einigen Jahren die 17-köpfigen Marching Backbeat Big Band „Das Große Alte Problem“. Die Band spielte bis lang auf verschiedenen Festivals, veröffentlichte das Album „Neonbraun“ und gewann den Jazzpreis der Stadt Leipzig.
Neben der kompositorischen, konzeptionellen und organisatorischen Arbeit für die Band ist er in zahlreiche andere Projekte involviert, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Er ist gleichzeitig Gitarrist der Pop Band „Chapeau Claque“ und arbeitet als Artistic Coordinator für die New Yorker Komponistin Lisa Bielawa und ihre Neue Musik Performance „Tempelhof Broadcast“.
Das letztgenannte Projekt versammelt 600 Musiker auf dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen und ist bezeichnend für die derzeitige künstlerische Orientierung von MS. Die Tendenz geht hin zu immer größeren Besetzungen, die auch unter freiem Himmel zum Einsatz kommen. Neben „Das Große Alte Problem“ gilt dies auch für die Marching Band der Leipziger Musikhochschule, die er 2012 ins Leben gerufen hat (Der begriff „Marching Band“ mag hier irreführen, da die Musik wenig mit Spielmannszügen oder New Orleans zu tun hat, sondern von den Studenten komponiert wird).
MS hat in Weimar, Leipzig und Paris Jazzgitarre und Komposition studiert und arbeitet heute als Dozent an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Er Tourte bereits mit verschiedenen Bands durch Russland, Polen, Frankreich und Mexiko. Seine Musik wurde in letzter Zeit von den Big Bands Spielvereinigung Süd (Leipzig), Fette Hupe (Hannover), Kasseturm Big Band (Weimar), Landesjugendjazzorchester Niedersachsen und TeZetPi (Holland) gespielt. Seine wichtigsten Einflüsse sind Frank Zappa, Grandmaster Flash und der Sizilianische Trauermarsch.
„Musik ist für mich zum Lachen, Weinen, Tanzen, In-sich-gehen und Durchdrehen da. Wenn ich Musik schreibe oder spiele, versuche ich diese Reaktionen in möglichst vielfältigen Schattierungen und Mischformen hervorzurufen. Gute Musik weckt häufig Assoziationen beim Hörer. Musik auf die
all das zutrifft, läuft selten im TV. Meine Musik ist beeinflusst von Grandmaster Flash, Gil Evans und Sizilianischen Trauermärschen. In letzter Zeit fasziniert mich unter anderem das Phänomen Marching Band. Auch das schlägt sich in der Instrumentierung, im Ausdruck und in der Spielpraxis nieder.“