Seit Anbeginn der Menschheit wird getrommelt: Ob zum Beschwören von Geistern oder zum Besänftigen von Göttern. Schamanen haben mit den Schwingungen aus Tierfellen geheilt, Priesterinnen den Rhythmus von kultischen Tänzen vorgegeben. Die Sklaven wurden auf antiken Galeeren mit Trommelschlägen zu mehr Tempo angetrieben, doch auch das gleichmäßige Rudern brauchte gemeinsamen Takt.
Dieser Takt war auch beim Militär wichtig. Die Truppen der Antike und des Mittelalters brauchten die Tempovorgabe zum Marschieren. Die ersten kleinen Trommeln kamen aus der Kreuzritterzeit im Nahen Osten nach Europa, später kamen Becken und Pauken aus dem Orient dazu. Die Hersteller der Becken haben bis heute eine osmanische Tradition.
Die Ursprünge liegen im Backbeat, einer Weiterentwicklung der Gospelmusik, der in Afrika entstanden ist. Parallel dazu schossen in Louisiana, einem Schmelztiegel der Kulturen, zahlreiche Musikgruppen wie Pilze aus dem Boden. Aus der Militärmusik heraus entwickelten sich Marching Bands, die durch die Straßen zogen oder in Etablissements zum Tanz aufspielten.
Im Sinne der Wirtschaftlichkeit wollte man die Anzahl der Musiker/-innen verkleinern und begann zu experimentieren: Verschiedene Trommeln und ein Becken wurden zusammengebaut. Man feilte an Techniken, um mehrere Schlaginstrumente gleichzeitig spielen zu können. 1850 soll die erste Fußmaschine zum Einsatz gekommen sein. Der große Vorteil am Bassdrum-Pedal: Der Drummer hat seine Hände frei, um andere Instrumente zu spielen.
Der Siegeszug eines kompletten Schlagzeugsets begann 1918, als eine amerikanische Firma deutscher Einwanderer (Ludwig & Ludwig-Söhne) mit der Serienproduktion eines funktionstüchtigen Sets begann.