Mit über 80 Lebensjahren ist Prof. em Marga Wilden-Hüsgen die »Grande Dame« der Mandolinenszene. Ihre Berufswahl verdankt sie einem Zufall: »Als ich elf Jahre alt war kam jemand in unsere Schulklasse und fragte, wer Gitarrre und wer Mandoline lernen wolle, da dachte ich, dass das Wort ›Mandoline‹ melodischer klingt. Mein Opa sagte dann zu meiner Mutter, lass das Kind mal machen«.
Prof. em Marga Wilden-Hüsgen, Jahrgang 1942 hat die internationale Mandolinenszene über Jahrzehnte geprägt. Sie hat die Entwicklung der Zupfmusik aus dem vorwiegend volkstümlichen Musizierstil zurück zur historischen Bedeutung des Instruments verfolgt und neue Perspektiven für das künstlerische Mandolinenspiel in der zeitgenössischen Musik eröffnet.
Bis 2007 hatte sie den weltweit einzigen Lehrstuhl für das instrumentale Hauptfach Mandoline an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln inne und war Amtsvorgängerin von Caterina Lichtenberg.
Marga Wilden-Hüsgen hat den Hochschulstandort Wuppertal als Zentrum einer professionellen Mandolinenausbildung etabliert und weltweit bekannt gemacht. Außerdem forschte sie zur Geschichte des Instruments. Die Professorin suchte in den Bibliotheken Europas nach vergessener Literatur und baute ein umfangreiches Privatarchiv mit wahren Notenschätzen aus dem 17. bis 19 Jahrhundert auf. Mehr als 500 Manuskripte von Originalwerken konnten auf die Weise gesammelt werden, die durch ihre Entdeckung und Katalogisierung zur Aufführung kommen können. Durch ihre vielschichtige Arbeit als Professorin, Dozentin, Historikerin, Jurorin, als Herausgeberin von Mandolinenliteratur und eines Technikkompendiums hat sie der Szene der Zupforchester weltweit wertvolle Impulse gegeben.
Marga Wilden-Hüsgen lebt in Aachen und ist dort, mit über 80 Jahren, als künstlerische Leiterin des Lautenconsorts CAPELLA AQUISGRANA aktiv.