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Shiho Murano

Wie ich zur Tuba kam: Ich spiele schon seit 16 Jahren Tuba, also seit ich 13 Jahre alt war. In Japan ist es üblich, dass man neben dem Unterricht in der Schule einer Tätigkeit nachgeht – ich wählte das Blasorchester aus. Da ich etwas größer war als die anderen Schüler, teilte mein Lehrer mir die Tuba zu. Zuvor hatte ich es schon einmal mit Horn spielen probiert, dieses Instrument gefiel mir allerdings nicht. So kam ich also zur Tuba und das Instrument zog mich in seinen Bann.

Was mich an der Tuba fasziniert: Ich glaube, dass die Tiefe und die Kraft des Instruments für mich die größte Faszination ausmacht. Es gibt viele Stücke, für die es nur eine Tuba im Orchester braucht. Zudem bringt die Tuba häufig einen gewissen Witz in ein Stück, so zum Beispiel in Operetten oder beim Dixie Jazz. Doch die Tuba ergänzt nicht nur wunderbar ein Orchester, sie eignet sich auch als Soloinstrument. So verbreitet wie etwa Geige ist die Tuba jedoch nicht, dafür schätze ich die weite technische Entwicklung einer Tuba.

Tuba in Japan und in Deutschland: Sehr bekannt ist die Tuba in Japan nicht. Manchmal fragten mich Leute was ich da auf dem Rücken trage, als ich in Japan die Straße entlang lief. Die meisten Leute wussten mit dem Instrument nichts anzufangen. In Deutschland ist das anders. Hier gibt es deutlich mehr Orchester als in Japan, wodurch man auch mehr Erfahrungen als professionelle Musikerin Sammeln kann. Vielleicht liegt es daran dass die Musik näher bei den Menschen ist. Natürlich gibt es auch in Japan großartige Orchester. In Deutschland ist die Musik jedoch immer gegenwärtig und die Leute genießen sie.

Herausforderungen: Genauso wie in Deutschland wird auch in Japan die Tuba hauptsächlich von Männern gespielt. Mein Lehrer in Japan sagte immer, dass ich als Tubaspielerin immer gegen die Männer kämpfen muss, da es Unterschiede beim Lungenvolumen gibt. Deshalb schwamm ich viel, um mein Lungenvolumen zu verbessern. Und so werde ich weiter meinen Zielen und meiner Leidenschaft folgen.


Shiho Murano fand im Alter von 13 Jahren in Japan zu ihrem Instrument. Sie schloss ihr Tubastudium dort ab und absolvierte anschließend ein Meisterklassenexamen bei Prof. Jörg Wachsmuth an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden.

Orchestererfahrung sammelte sie bei der Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie, der Staatsoperette Dresden. Außerdem lehrt Shiho Murano, geb. 1994, Tuba an der Kreismusikschule »Gebrüder Graun« in Finsterwalde.