Hartmut Schill, Sohn einer Musikerfamilie, gebürtig in Leipzig, erhielt seine Ausbildung an der Berliner Musikhochschule „Hanns Eisler« in den Fächern Violine, Kammermusik und kontrapunktische Komposition. Er studierte in den Meisterklassen von Prof. Eberhard Feltz, Prof. Werner Scholz und Prof. Petru Munteanu. Sein besonderes Interesse galt schon frühzeitig der Kammermusik, insbesondere dem Streichquartettspiel. Seither ist ein Hauptanliegen seiner künstlerischen Tätigkeit neben der Pflege des klassischen Repertoires sowohl die Aufführung zeitgenössischer Musik, als auch die Wiederbelebung der Avantgarde u. verfemten Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Mit dem 1990 gegründeten „Schill-Quartett« gab es, nach intensiven Studien bei Prof. E. Feltz u. Kursen u.a. beim Arditti Quartett, Walter Levin, Christoph Poppen, Rainer Kussmaul, Thomas Brandis u. György Kurtag bald erste Rundfunkeinspielungen u. Konzerte in renommierten Sälen, sowie eine dreiwöchige vom Goethe Institut unterstützte Studien- u. Konzertreise in die USA. Das ebenfalls zu Studienzeiten gegründete »Ensemble 71« widmete sich ausschließlich Uraufführungen.
1997 trat er seine Stelle als erster Konzertmeister der Robert Schumann-Philharmonie Chemnitz an. Seither ist er gern gesehener Gast bei vielen Orchestern wie der Staatskapelle Dresden, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Staatstheatern Nürnberg u. Cottbus, dem NDR Hannover und der Deutschen Oper Berlin. Er konnte seinen Erfahrungsschatz durch die Zusammenarbeit mit Dirigenten wie u.a. Sir Simon Rattle, Kyrill Petrenko, Andris Nelsons, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Marek Janowski, Daniele Gatti, Christian Thielemann, Phillip Jordan, Donald Runnicles, Sebastian Weigle, Dieter Gerhard Worm, Niksa Bareza u. Guillermo Garcia Calvo enorm bereichern.
Seine solistische und kammermusikalische Konzerttätigkeit führte ihn über Deutschland hinaus u.a. nach Tschechien, Österreich, Ungarn, Kroatien, Spanien, Korea, Japan, Vietnam, Abu Dhabi, USA, Brasilien u. Argentinien. Er ist Primarius des R. Schumann-Quartettes, Gründungsmitglied u. Konzertmeister der Sinfonietta Essenbach, Primus Interparis beim Cross Chamber Orchestra, welches als kultureller Botschafter von »open Doors« fungiert. Seit einigen Jahren beschäftigt er sich überdies verstärkt mit der Pflege der tradierten historischen Aufführungspraxis barocker, klassischer u. romantischer Musik. So gab er 2018 sein Debüt auf der Barockvioline.
Außerdem ist Hartmut Schill als Mentor u. Leiter der Rudolph Kempe Akademie, der Orchesterakademie der Robert Schumann Philharmonie, seit vielen Jahren pädagogisch in der Nachwuchsförderung engagiert.
Seit 1999 Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, wurde er 2012 dort auf die Position des stellvertretenden Konzertmeisters berufen. Bei der Einstudierung von R. Wagners »Ring der Niebelungen« unter der musikalischen Leitung von Maestro Ryusuke Numajiri und in der Regie von Michael Hampe arbeitet er seit 2017 mit dem Kyoto Symphonie Orchestra zusammen, wohin er als Gastkonzertmeister eingeladen wurde, um die authentische Bayreuther Musiziertradition zu pflegen u. weiterzugeben.
Als Solist und als Kammermusiker ist er Preisträger internationaler Wettbewerbe. CD-Einspielungen gibt es u.a. bei Sony Classics u. Auris Subtilis.